ÜBER UNS
Carolin George
geboren 1976
Als Kind wollte ich Karla Kolumna werden, die rasende Reporterin. Ich wollte immer dort sein, wo etwas Spannendes passiert – und interessante Menschen kennen lernen. Als ich nach Studium und Ausbildung keine feste Stelle als Redakteurin fand, machte ich mich notgedrungen selbständig. Ich wollte es einfach probieren: Kann ich davon leben, das zu tun, was ich schon so lange möchte, wie ich über Berufe nachdenken kann? Auch wenn viele sagten, ‚wie willst Du denn davon leben‘? 1999 schrieb ich meine ersten Texte für ein Wochenblatt in meiner Heimatstadt Hamburg, als Job neben meinem Studium in Lüneburg. Anfangs war ich viel dort unterwegs, wo etwas Spannendes passierte. Ich war, was ich immer sein wollte: rasende Reporterin. Seit 2005 arbeite ich als freie Journalistin, und über die Jahre bin ich auch zur Buchautorin geworden. Ich schrieb und schreibe immer noch für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen. Allerdings scheine ich mich ein wenig anders entwickelt zu haben als mein Vorbild aus den Hörspielen. Das jedenfalls sagte einmal eine Frau zu mir, die ich interviewte. Als sie keine passende Kleidung für ihre Tochter mit spontaner Genmutation fand, nähte sie sie kurzerhand selbst und machte sich damit selbständig – ich porträtierte sie in der ‚Welt am Sonntag‘. Sie war es, die die Stirn runzelte, als ich ihr erzählte, ich habe immer Karla Kolumna werden wollen. Und dass ich so glücklich sei, dies nun zu sein. Darauf sie: ‚Du bist doch ganz anders als sie. Viel ruhiger, viel aufmerksamer. Die war immer so aufgeregt!‘ Statt ständig von hier nach dort rasen, lerne ich heute vermehrt interessante Menschen kennen für die Texte, die ich schreibe. Wie in diesem Projekt. So intensive Eindrücke in die Leben anderer Menschen hätte ich ohne dies niemals bekommen können. Ich bin davon mehr als erfüllt und dafür sehr, sehr dankbar.
Mathias Mensch
geboren 1982
Die Fotografie begleitet mich schon mein ganzes Leben. Anfangs waren es eher nur Schnappschüsse, die ich mit einer analogen Kamera fotografierte. Nach meinem Studium zum Grafikdesigner habe ich lange Zeit in Hamburger und Lüneburger Werbeagenturen gearbeitet und konnte dabei vielen professionellen Fotografen über die Schulter schauen. So merkte ich schnell, dass es viel mehr ist als nur auf den Auslöseknopf der Kamera zu drücken. Licht, Komposition, Gefühl und Timing sind alles Dinge, die zu einem guten Foto führen.
Letztendlich habe ich mir das Fotografieren selbst beigebracht und mit Food-Fotografie angefangen – da hat sich nichts bewegt, und ich konnte solange probieren, bis ich mit dem Fotoergebnis zufrieden war. Schließlich kamen dann auch Menschen und Tiere vor meine Kamera, und ich merkte schnell, dass dort eine ganz andere Dynamik entstand und das Miteinander zwischen Fotograf und Model eine große Rolle spielte. Da musste ich auch erstmal reinwachsen. Aber ich dachte mir immer, mehr als schiefgehen kann es nicht, also hab ich einfach drauflosfotografiert. Mit der Zeit wuchs mein Interesse immer mehr, die Geschichten der fotografierten Personen zu erfahren, und so überlegte ich mir Themen und Projekte, bei denen ich die Geschichten und Fotos kombinieren konnte.
Ich möchte mit meiner Fotografie nachhaltig etwas Positives bewirken. Es geht mir nicht um das eine schöne Foto. Es sind die Menschen, deren Geschichten mich zum Lachen, Weinen und Staunen bringen. Genau diese sollen dazu beitragen, Akzeptanz, Toleranz und Nächstenliebe gegenüber anderen täglich zu leben. Denn das Wichtigste in unserer heutigen Zeit ist es, dass wir nicht vergessen, Mensch zu sein und respektvoll miteinander umzugehen.
DAGMAR PITTERS
geboren 1962
Ich gehöre zu der Generation der geburtenstarken Jahrgänge. Hatte Eltern, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben und nie darüber gesprochen haben. Da ich eigentlich ein Junge werden sollte (nach zwei älteren Schwestern), habe ich viele Dinge in meiner Lederhose gelernt, die eigentlich eher Männer tun. Das ist auch heute noch sehr hilfreich.
Bereits mit 16 habe ich ein Schulpraktikum in der Tagesbildungsstätte der Lebenshilfe gemacht. Danach war mir klar, dass ich mit Menschen arbeiten möchte. Vielleicht auch durch Erlebnisse in meiner Familiengeschichte wollte ich immer wissen und verstehen, warum Menschen sind, wie sie sind. Und ich wollte Dinge verändern, die Menschen unfroh und traurig machen. So habe ich die Ausbildung zur Erzieherin gemacht und im Anschluss Sozialpädagogik studiert. In dieser Zeit habe ich mein Studium mit Taxifahren verdient. Da lernt man viel über Menschen, und man lernt, sich auf sehr unterschiedliche Situationen einzustellen. Nach dem Studium habe ich in verschiedenen Bereichen in der Psychiatrie vornehmlich im Suchtbereich gearbeitet.
Ich bin seit vielen Jahren in der Lebenshilfe als Vorsitzende des Lebenshilfe e.V. tätig. Und in meiner Funktion auch im Verwaltungsrat der Lebenshilfe. Ich freue mich immer wieder, wenn es uns gelingt, einen weiteren Baustein auf dem Weg in eine wahre inklusive Gesellschaft zu legen. Dieses Projekt ist ein weiterer Baustein, und ich bin dankbar für all die tollen Menschen, die in unterschiedlicher Weise zum Gelingen beigetragen haben. Ich freue mich auf viele weitere Projekte und Menschen, mit denen ich die vielen Ideen umsetzen kann.
WIR SAGEN DANKE!
Wir möchten uns bedanken: bei den vielen Förderinnen und Förderern, die dieses Projekt ideell und/oder finanziell unterstützen. Bei den Vorstandsmitgliedern der Vereine Lebenshilfe Lüneburg e.V. und Lebenshilfe Landkreis Harburg e.V. sowie der Geschäftsführerin der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gGmbH, die von Anfang an offene Ohren für diese Idee hatten. Ohne sie wäre dieses Buch nicht möglich gewesen.
Vor allem aber wäre dieses Buch nicht möglich gewesen ohne die vielen Menschen, die uns hier ihre Geschichte erzählen und uns allen damit zeigen, wie viele Gesichter Glück haben kann. Euch gilt unser ganz besonderer Dank! Wir danken Euch für Eure Offenheit und Euer Vertrauen – dafür, dass Ihr Eure Gedanken und Euer Erlebtes mit uns und nun auch mit vielen anderen Menschen teilt. Das ist unschätzbar wertvoll.